Meine Lieben,
so schnell vergeht uns allen die Zeit. Unsere Tage sind angefüllt mit vielfachen Aktivitäten, die Zeit zwischen Weihnachten und Ostern ist vergangen wie im Flug. Wenn ich zurück schaue auf diese drei Monate, so ist viel geschehen. Es hat sich viel geändert, die Zeitqualität ist kostbar, die Zugänge, die „Downloads“ sind inspirierend und durchaus, fast im Gegensatz zu dem Gefühl, das man in der Welt hat, persönlich erhellend und inspirierend.
Die Gefahr, sich auf die Welt, auf die Umgebung, auf Menschen auszureden und zu sagen, dass Entwicklung unter diesen Umständen erschwert, ja fast unmöglich erscheint, möchte ich ansprechen, und lasse ich als solches nur wenig gelten. Wir alle haben Verantwortung in großem Maße für uns selbst, nicht für die Welt, die wir nur dadurch ändern können, dass wir uns ändern; nicht für den Nächsten, den wir auch nicht ändern können, sondern durch unser Vorbild, oder durch gutes Zureden einen Raum zu halten; so haben wir Verantwortung, tiefe Verantwortung nur für uns: Wir müssen uns bewusst sein, dass – nach meinem Dafürhalten – alles in und um uns in Evolution begriffen ist. Die Natur adaptiert sich nach äußeren Gegebenheiten, die Baumgrenze steigt durch die Erderwärmung in unseren Breiten deutlich an. Manche Aspekte in der Natur können trotz widriger Umstände überleben, schnelle dramatische Änderungen wie die Änderung der Dicke des Packeises können durch Adaption jedoch kaum ausgeglichen werden. Unsere menschliche Umwelt ist in eine intensive Veränderung eingebunden. Technologisch geschehen besonders in der IT-Branche die Änderungen so schnell, dass wir kaum mit dem Denken einigermaßen mitkommen. Die politischen Veränderungen auf diesem Planeten sind unüberschaubar und wahrscheinlich auch einer Evolution unterzogen, deren Sinnhaftigkeit nur manchmal nicht sofort nachvollzogen werden kann.
So sind wir als Menschen angehalten, unsere eigene Evolution zu leben, die Möglichkeiten in unserer Evolution auszuloten und solche Schritte an uns zu setzen, die tatsächlich Entwicklung repräsentieren. Stehenbleiben, sich mit seinen Blockaden abzufinden, nach denselben Mustern und Programmen zu funktionieren wie vor 20 oder 30 Jahren, hat eben nichts mit Evolution zu tun, sondern lässt uns zurückbleiben, starr und steif bleiben, ohne Kreativität und Phantasie unsere Tage leben. Solche Haltungen sind in der Lage, zwar nicht die Komposition unseres Genoms, jedoch die Regulation nachhaltig zu beeinflussen.
Eine solche Beeinflussung des Genoms, die Steuerung, die Regulation des Genoms, die Aktivierung oder Deaktivierung ist dem Wissenschaftsgebiet der Epigenese zugeordnet. Es gibt eine Reihe von ganz unterschiedlichen Untersuchungen, die zeigen, dass nicht nur Umweltfaktoren die Regulation von Genen steuern können, sondern auch Emotionen, Prägungen, Vererbung und anderes.
Die Epigenetik ist ein sehr junges Wissenschaftsfach, so um die zehn Jahre alt, und bei weitem sind nicht alle offenen Fragen in dieser Beziehung entsprechend untersucht oder gar beantwortet, sondern nur ein Bruchteil. Trotzdem erscheint die Erforschung der Epigenetik für mich ein besonders spannender Wissenschaftszweig zu sein. Die Erklärung der Bedeutung von freudvollen oder schmerzhaften Emotionen für die physiologischen Auswirkungen auf unseren Organismus muss über Gensteuerung funktionieren. Der genetische Apparat wird ja durch Emotionen üblicherweise nur in den seltensten Fällen tatsächlich geändert, zum Beispiel durch Punktmutationen oder Deletion, also Verlust eines Genstückes. Trotzdem haben bestimmte verstärkte emotionale Muster deutliche Auswirkungen auf die hormonelle Situation, die Stoffwechselfunktion, die psychische Situation und die mentale Situation der Betroffenen. Zumindest in der Vorstellung könnte damit das Lösen von bestimmten Emotionen, die innere Heilung von Prägungen und Programmen, die Heilung des Schmerzes, zum Beispiel als nicht geliebtes Kind geboren zu werden, durch positive epigenetische Regulation des Gens ihre Bedeutung haben. Die Heilung von bestimmten Mustern kann diesen positiven Effekt durch die Regulation bestimmter Gene direkt nachweisbar machen. Der Zusammenhang zwischen emotionalen Mustern und dem Auftreten von bestimmten Erkrankungen könnte durch epigenetischen Nachweis der Steuerung involvierter Gene zusätzlich Bedeutung bekommen. Es müsste dann nicht nur geglaubt werden, dass bestimmte Emotionen mit bestimmten Erkrankungen verbunden sind, sondern könnte auf epigenetischem Wege nachgewiesen werden, was einem Durchbruch im Verständnis von der Entstehung von Krankheiten gleichkommen würde.
Nach dem Einführungsseminar „Transformation meiner DNA“ am 6. April wird das gesamte Thema am 19. und 20. Oktober in Wien in einem Seminar „DNA – das unbekannte Land“ ausführlich besprochen werden. Dies zur Information für alle, die an diesem Thema interessiert sind.
Mehr Informationen zu meinen Seminaren und sonstigen Aktivitäten gibt es wie immer auf meiner Website http://jakesz.com/home.
Gerade in dieser Zeit, in der Ostern vor der Tür steht, in der Osterfeuer entzündet werden, in einer Zeit, in der der Aschermittwoch auf die Vergänglichkeit unseres physischen Elementes hingewiesen hat, habe ich das Seminar „Das Feuer in uns“ abgehalten. Wie bekannt, ist Feuer eines der fünf Elemente, die unser Leben erst lebensmöglich machen und uns sowohl im Außen begegnen, als auch im Inneren in Harmonie unser Wesen dramatisch beeinflussen. Manche, die ganz unterschiedlich starke Elemente besitzen, zum Beispiel vorherrschendes Luftelement, neigen dazu, in ihren Gedanken zu fliegen, den mentalen Aspekt ganz im Vordergrund zu haben. Sie haben Sehnsucht nach Freiheit und nach Beweglichkeit und Leichtigkeit, sprühen vor Phantasie und Kreativität, sind aber oft nicht in der Lage, ihre Ideen fertig zu bringen, sondern es fällt ihnen oft heute das und morgen das ein. Bei ausreichender Erdung und einem starken Willen, also bei Harmonie zwischen Luft und Erde und Feuer, gelingt es dann, die eigenen Ideen umzusetzen. Stehen Emotionen und Gefühle im Menschen im Vordergrund, so repräsentieren diese das Wasserelement, das in der Lage ist, das Feuer in uns entsprechend zu begrenzen oder sogar auszulöschen.
Mit großer Freude habe ich daher mit einer besonders inspirierten Gruppe das Thema „Element Feuer“ abgehandelt als Hinwendung zur Sonne, die im Frühling stärker und stärker wird, aber auch, wie gesagt, als Vorbote der vielfach im Lande dann entzündeten Osterfeuer. Ein alter Spruch lautet: „Wie außen so innen.“ Und so ist dieses innere Feuer das, das uns erwärmt, das uns biegsam macht und transformiert, das aus der Schwere das Leichte macht, aus dem Behäbigen das Bewegte, aus der Angst die Freude, aus dem weinenden das lachende Auge. Es wird aus der Kälte die Wärme und aus dem Dunkel das Helle.
Das Feuer kann in uns in ganz verschiedenen Formen vorkommen. Wir können an einem inneren verzehrenden Feuer fast verbrennen, wenn wir zum Beispiel die Kundalini-Energie nicht entsprechend steuern können. Das innere verzehrende Feuer kann zerstörerisch sein, macht uns unberechenbar, oft dämonisch, ungeduldig, kann uns zu Extremismus, Fanatismus und Manie verleiten. Es fragt nicht, was es verbrennt, sondern es verbrennt alles Brennbare in uns ohne Wahl, das heißt es hat eine starke, destruktive, dominante und gierige Komponente.
Sehr zum Unterschied dazu steht das strahlende innere Feuer. Es wird im rechten Maße in unserem Solarplexus und in unserem Herzen erschaffen, und kann wohldosiert von uns verwendet werden. Flammen sind oft in unserer Begeisterung lodernd und kraftvoll, und manches Mal auch zart und uns vorsichtig erwärmend. Dieses strahlende innere Feuer treibt uns an, große bedeutende Entwicklungen im Innen und Außen zu erreichen, und es ist eine nie versiegende Energiequelle für Mut, Optimismus, Zuversicht, Interesse und Freude: und wie wichtig ist dies in unserem Leben, den Mut nicht zu verlieren, das Glas halb voll zu sehen, Vertrauen in unseren Lebenssinn zu haben, und Zuversicht zu besitzen, dass die Aspekte unseres Lebens sich zum Guten wenden. Das strahlende innere Feuer lässt uns begeistert und fleißig sein, um Ideen und Aktivitäten voranzutreiben und auch abzuschließen. Es erlaubt uns, heiße Gefühle für uns zu haben und für andere Menschen, kann Licht und Schatten gleichzeitig stimulieren, und lässt uns schöpferisch und lebendig, energisch und kreativ sein.
Es stellt sich die Frage: Brennen wir für irgendetwas? Lassen wir uns begeistern? Lassen wir uns so begeistern, dass wir uns engagieren, für etwas was uns interessiert, und lassen wir uns in dieser Begeisterung so stark leiten, dass wir auch Aspekte unseres Lebens tatsächlich umsetzen.
Von geringerer Intensität, aber nicht weniger wichtig, ist die innere Wärme, die sich in uns in Milde und Güte, Barmherzigkeit, Freigiebigkeit und Dankbarkeit äußert, die uns freundlich mit uns selbst und mit anderen Menschen umgehen lässt, die viel mehr aus dem Herzen als aus dem Solarplexus kommt, und uns demütig und doch freudig sein lässt, achtsam aber interessiert, sorgfältig und hingegeben, auch bereit zur Änderung in uns selbst. Diese innere Wärme lässt uns Frieden halten mit uns und der Welt, und Mitgefühl haben mit mir und mit dir.
Und manches Mal sind wir gar nicht interessiert und sind lau und kühl, und nicht bereit Aktivität zu ergreifen. Wir lassen uns nicht stimulieren durch uns oder durch andere, engagieren uns nicht und gehen durchs Leben ohne Engagement. Wir beobachten, reagieren jedoch nicht, sind zögerlich und schüchtern und lustlos, ängstlich und introvertiert, lassen uns von nichts begeistern, und haben oft so große Probleme mit Entscheidungen. In einer solchen Haltung unserem Leben gegenüber sollten wir uns die Frage stellen:
„Was hat mich zu dem gemacht, dass ich lau bin, oder ganz kalt? Was hat mich dazu gemacht, dass ich meine Hoffnung und meine Zuversicht ganz verloren habe, und desinteressiert durch mein Leben gehe?“ Sehr oft hat uns das Leben dazu gebracht, die Enttäuschung, dass Vorstellungen sich nicht erfüllt haben, die Trauer darüber, dass sich Entwicklungen in unserem Leben ergeben haben, die uns Menschen haben verlieren lassen durch den physischen Tod oder durch Trennung, dass wir uns hintergangen fühlen, das Gefühl haben, wertlos zu sein, dass wir nicht in der Lage sind, Beziehungen zu erhalten und die Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens zu sehen. Vergessen wir nicht, dass alles in unserem Leben änderbar ist. Glauben wir nicht, dass wir so bleiben müssen, wie wir im Augenblick sind, dass wir uns mit inneren Situationen, Prägungen und Mustern abfinden müssen. Nein, das ist gar nicht der Fall, sondern wir können durch die Aufdeckung der Ursachen, warum wir kühl oder kalt sind, wieder Sonne in unser Leben scheinen lassen, und kreativ und mutig werden.
Wie oft habe ich erlebt, dass Menschen mit einer Krankheit so ganz mutlos und ohne Vertrauen und ohne Hoffnung kommen, und dann ihren Optimismus wiederfinden, wenn eine aufbauende Kommunikation in der rechten Art und Weise entsteht. Wenn sie erfahren, dass sie diese Krankheit als Möglichkeit zur Änderung und als Chance auffassen können, dass sie wieder Mut zum Leben und Vertrauen in ihren Körper gewinnen können, wenn sie belastende Aspekte ihres Lebens zur inneren Heilung bringen.
Die leuchtende innere Sonne ist für unser Leben von großer Bedeutung. Die Sonne im Herzen, die Liebe zu sich und der Welt, das Mitgefühl, die Dankbarkeit und der Friede in unserem Herzen erlauben uns, frei und glücklich zu leben, und uns, wie schon vorher angedeutet, ganz einfach der Evolution anzuvertrauen, der eigenen Entwicklung Kraft zu verleihen, und uns von dort fortzubewegen, wo wir stecken geblieben sind, und blockiert.
In diesem Sinne lassen wir das Osterfeuer in unserem Herzen brennen. Lassen wir uns erwärmen von Hoffnung und Zuversicht, dass wir es sind, die unser Leben bestimmen, dass wir es sind, die in Hoffnung und Vertrauen auch schwierigste Situationen meistern können. Spüren wir die Wärme des Osterfeuers in unserem Wesen, und lassen wir das Licht dieses Feuers in uns selbst leuchten, sodass wir am Ostermorgen in unser Herz lächeln können.
In diesem Sinne: Segen und Gnade für diese besondere Zeit!
Raimund