Meine Lieben,

Es ist mir eine große Freude, Euch meine Gedanken zu Ostern zu übersenden Ich liebe es, mit Euch Kommunikation zu pflegen und freue mich auch immer, wenn mich von Euch ein Kommentar erreicht.

Ich benötige immer einige Zeit, um mir klar zu werden, welche Ausrichtung meine Zeilen und auch die Meditation haben sollen. Diesmal habe ich dem Newsletter einen etwas verstörenden Titel gegeben: Täglich ist Karfreitag. Dieser Karfreitag ist für uns, für viele von uns ein sehr belasteter Tag. In vielen Ländern auf unserer Erde ist es ein sogenannter Feiertag, ein Tag, an dem nicht gearbeitet werden soll, sondern an dem stilles Gedenken vorherrscht an ein Ereignis, das uns allen bekannt ist, und das in seiner Aussage für uns wohl eine besondere Bedeutung besitzt. Und nun soll jeden Tag Karfreitag sein?, möchte sich vielleicht so mancher von Euch fragen.

Wie komme ich zu diesem Titel? Wir alle wissen, dass die Welt in einem Chaos verharrt, dass Radikalisierung und Gewalt, Aggressionen und letztendlich Tod fast zur Normalität in unserem täglichen Leben geworden sind. Wir sind täglich mit ganz vielen schrecklichen Dingen konfrontiert, aus einer Situation einer scheinbaren Sicherheit herauskatapultiert, und müssen nun bestürzt bemerken, dass viele unserer Werte, die wir in unserem Leben so geliebt haben, wie Friede und Offenheit, Ehrlichkeit, Wahrheit, Liebe, gegenseitiges Verständnis, Hilfestellung, fast keine Rolle mehr zu spielen scheinen. So viele Menschen sind in entsetzlicher Not, verlieren alles, was sie sich in ihrem Leben aufgebaut haben, und letztendlich in großer Anzahl verlieren sie Leib und Leben. Genau deshalb ist mir diesen Titel genommen.

Wir haben mehrmals über diese Situation gesprochen, wie wir uns abgrenzen können, oder wie wir uns diesen Dingen, die uns täglich in den Nachrichten überschwemmen, entziehen können, indem wir die News möglichst meiden. Trotzdem glaube ich, dass viele von uns sich dieser Art von Informationen nicht entziehen können oder vielleicht auch nicht entziehen wollen. Auf der einen Seite fühlen sie sich vielleicht angezogen davon, und glauben, um sozusagen mitsprechen zu können, diese Informationen und alles wissen zu müssen. Auf der anderen Seite fühlen sich auch manche von dieser Situation praktisch überrollt, fühlen sich ausgeliefert, allein gelassen und hilflos.

Was findet eigentlich energetisch in uns statt, wenn wir diese Gräuelbotschaften hören? Was macht unsere Energie, wenn sie diese Welt, wie sie sich derzeit präsentiert, wahrnimmt? Unser Interesse, unsere Aufmerksamkeit und damit unsere Energie geht weg von uns und geht hinaus. Im Rahmen dieses Hinausgehens in das Außen, in all diese Informationen öffnen wir unseren Energiekörper und lassen viele dieser verstörenden Energien, über die ich vorher gesprochen habe, in unseren Energiekörper hinein. Das Interesse, das Hinausgehen, der Wunsch nach Information bedingt also, dass unser Energiekörper geöffnet wird und sich diese schrecklichen Informationen in unserem Energiekörper ausbreiten. Für viele von uns ist es schwierig und herausfordernd, sich selbst so zu schützen, dass wir zwar Informationen wahrnehmen, diese Informationen jedoch im Außen verharren und nicht in unseren Energiekörper eindringen.

Die Ursache für das Offensein besteht nun in mehreren Aspekten: Erstens ist es der Wunsch nach Information, der diese Schrecklichkeiten in uns hineinholt. Zweitens ist es unsere Grundhaltung an Hilflosigkeit, Wehrlosigkeit, dass wir glauben, wir können dem, was sich da draußen abspielt, nicht widerstehen. Wir glauben, wir sind zu schwach und können uns nicht wehren und müssen diese Energien in unseren Energiekörper hereinlassen. Es geht also auf der einen Seite unsere wertvolle Energie durch unsere Aufmerksamkeit hinaus. Das Außen ist so dominant, dass wir diesem Hinausgehen nicht widerstehen können. Dadurch verlieren wir wertvolle Lebenskraft, die sich mit vielen dieser verstörenden Ereignissen verbindet, und auf der anderen Seite nehmen wir dann durch unser Offensein unseres Energiekörpers vieles von dem, was da draußen passiert, in unseren Energiekörper auf.

Viele solche Aspekte werden uns oft in der Nacht erst tatsächlich bewusst. Viele meiner Patientinnen und meiner Bekannten klagen über sehr starke intensive Schlafstörungen, die sich in erster Linie durch das Nicht-zur-Ruhe-kommen-können darstellen. Auf der anderen Seite entstehen viele verstörende Träume, die oft zu Herzrasen und zu sehr langer Schlaflosigkeit führen. Energien betreffen nun nicht nur unseren Energiekörper, sondern auch ganz unterschiedliche Organe. Ich denke hier in erster Linie an das Herz, das ja ganz andere Dinge wie Liebe und Freude und Hoffnung und Wahrhaftigkeit erleben möchte. Ich denke hier besonders auch an die Lunge, die, wenn sie so stark belastet wird, uns die Emotionen der Trauer so bewusst macht, und ich denke hier auch besonders an die Niere, das Organ und den Hort unserer Lebenskraft, die nun schrittweise ihre Aufgabe gar nicht mehr erfüllen kann.

Das Außen ist also so dominant, dass oft unsere ganze Aufmerksamkeit durch die Welt im Außen angezogen wird, dass dorthin ein Gutteil unserer Lebenskraft hinausgezogen wird, und dass für uns und unser Leben wenig oder gar nichts bleibt, weil die Aufmerksamkeit für uns selbst kaum mehr vorhanden ist. Das heißt, es braucht ein Umschalten, sonst verkümmern wir. Sonst sind wir nicht mehr in der Lage, unser Leben sinnvoll zu gestalten, unsere Lebensaufgabe mehr und mehr zu erkennen und zu erfüllen. Wir verlieren unsere Lebensfreude, die ja auch eine wesentliche Quelle für unsere Lebenskraft darstellt.

In einer solchen belastenden Lebenssituation haben wir nun zumindest zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit besteht darin, bei anderen sozusagen Hilfe zu suchen. Und damit meine ich nicht professionelle Hilfe, sondern Hilfe zum Beispiel bei Freunden. Entscheiden wir uns für diesen Weg, dürfen wir eines nicht vergessen, nämlich dass unsere Umgebung es auch nicht gelernt hat, mit solchen Problemen umzugehen. Unsere menschliche Umgebung ist nicht professionell. Unsere Freunde wissen oft tatsächlich nicht, wie es in uns selbst aussieht, kommen häufig mit ihren eigenen Problemen kaum zurecht und geben uns unter Umständen Ratschläge, die in einer solchen persönlichen Situation kaum dienlich sind. Noch dazu dürfen wir nicht vergessen, dass auch unsere Freunde Emotionen haben. Sie sind unter Umständen auch traurig und wissen in so mancher Situation nicht aus oder ein. Sie haben genauso oft wie wir ja nicht gelernt, wie man mit solch herausfordernden Situationen umgeht. Damit stellt sich häufig auch das Problem für uns, dass wir die Emotionen anderer, für die wir uns dann verantwortlich fühlen, in uns selbst aufnehmen, dass wir uns auf die Meinungen und die Kommentare anderer verlassen, ohne dass wir sie in unserem Inneren tatsächlich überprüft haben. So sehr es gut ist und schön ist, Freunde zu haben, so sehr kann das ständige Wiederkäuen der schrecklichen Situation, in der die Welt sich derzeit befindet, nicht hilfreich sein, sondern ganz im Gegenteil auch schaden.

Das Sprechen über ein Problem, das Sprechen über eine schreckliche Situation ist nicht Heilung. Es mag uns durch eine verbale Kommunikation vielleicht das eine oder andere bewusst werden, jedoch die tatsächliche Heilung, wie wir wissen, kann nur in unserem eigenen Selbst stattfinden.

Es sind viele Menschen in einer beträchtlichen finanziellen Situation, viele klagen über ein schlechtes Klima an ihrer Arbeitsstätte, weil viele Menschen ganz einfach wenig Kraft haben und dadurch der Druck an vielen verschiedenen Stellen in unserem Land gehörig groß ist, und zu unserem inneren und äußeren Unwohlsein beträchtlich beiträgt. Es bleibt uns kein anderer Weg, als dass wir die Aufmerksamkeit von außen nach innen lenken, dass wir aufhören, uns mit der Welt, wie sie nun einmal tatsächlich ist, auseinanderzusetzen, sondern es gilt, dass wir in uns selbst hineinsehen, hineinspüren, hineinkommen und hineinhören. Wir wollen die Tür zu uns selbst öffnen, in unser Inneres kommen, und diese Absicht soll unseren tiefsten Wunsch an uns selbst ausdrücken. Wir wollen uns von dieser Absicht auch nicht ablenken lassen, in welcher Hinsicht auch immer.

Die Selbstbeobachtung in dieser Situation, wie es uns selbst persönlich tatsächlich geht, führt nun zu bestimmten Erkenntnissen. Es muss uns bewusst sein, dass je mehr Aufmerksamkeit wir auf unsere Selbstbeobachtung lenken, dies mit einer Erhöhung unserer Energie verbunden ist. Je mehr Energie wir an diesen Aspekt lenken, umso mehr werden wir erkennen, was wir selbst von uns brauchen. Es wird uns bewusst werden, dass wir die einzigen sind, die uns selbst helfen können. Nur ich kann mir helfen. Nur Du kannst Dich heilen. Wir haben dies so oft auch in ganz anderem Zusammenhang betont, wie wichtig wir für uns selbst sind.

Es gibt viele Möglichkeiten, diesen Weg zu sich zu finden. Wir können dem Meditieren einen größeren Stellenwert zumessen, als wir dies vielleicht üblicherweise in letzter Zeit getan haben. Wir werden beginnen, uns in der Meditation Fragen zu stellen. Was in meinem Leben will ich ändern, dass ich diese Situationen, in der die Welt derzeit ist, tatsächlich überstehen kann? Wie kann ich mir helfen? Was kann ich für mich tun? Und bin ich bereit, meine gesamte Aufmerksamkeit auf diese Aspekte zu lenken?

Wir wollen nicht verzweifelt im Außen suchen, ob es Außenhilfe gibt, sondern wir wollen diese Hilfe in unserem Inneren finden. Hier geht es um Vertrauen und um Mut, auch um die Fantasie, dass wir uns vorstellen, dass das Wundersame, das Heilsame in uns fertig ist, perfekt vorbereitet ist, denn was wir in dieser Lebenssituation brauchen, ist Lebenskraft, Schöpferkraft, Schaffenskraft. So wie wir uns auf der einen Seite Sorge und Unsicherheit und Zweifel und Wertlosigkeit erschaffen, so schalten wir doch um und erschaffen wir uns etwas anderes, Gutes, Schönes, Freude, Frieden, Heilung. Dann stellen wir uns auch immer wieder die Frage: Was hindert mich denn, mir Gutes und Schönes und Freudvolles und Friedvolles selbst zu erschaffen? Was ist es denn, was mich abhält? Bin ich nicht mutig genug? Nicht tapfer genug? Will ich mich mit diesen Aspekten in meinem Inneren gar nicht auseinandersetzen, weil ich der Meinung bin, dass ich das sowieso nicht ändern kann? Bin ich zu wenig fantasievoll und kreativ, dass ich mir mystische Erlebnisse gar nicht zu erträumen wage?

Und hier können andere Bereiche vielleicht eine wesentliche Rolle spielen. Ich denke hier an die Musik und das Versinken in der Musik, die eben dem eigenen Geschmack entspricht. Ich denke auch an forcierte Bewegung. Probiert doch einmal, das Radio aufzudrehen, und sucht Euch eine schöne Musik und beginnt zu tanzen. Nicht das, was vielleicht einer Polka oder einem Walzer entspricht, sondern das, was der Körper ganz einfach will, der Körper in der Verbindung und in der Reaktion auf die Musik ganz einfach ausdrücken will, einfach, natürlich, alleine, sodass ein bisschen Leichtigkeit, ein wenig Spielerischkeit in das Leben eintritt.

Und dann denke ich an unsere wunderbare Natur, wie wir uns aufmachen und in den Wald gehen, und dann einmal die Gedanken an all das, was uns vielleicht belastet, ziehen lassen. Und einmal in Ruhe zu atmen, und jeden Schritt als Verbindung mit Mutter Erde ansehen. Dann vielleicht zu einem starken Baum gehen und uns anlehnen und genau das zu tun, was jeder und jede von uns in diesem Augenblick gerade will, dass Friede entstehen darf und Freude. Lassen wir uns von der Stille des Waldes ganz einfach einnehmen. Schauen wir in den Himmel, schauen wir in den Sternenhimmel, in einen langsam dahinfließenden Fluss. Finden wir Dinge in unserem Leben, die uns in die Lage versetzen, frei zu sein, Schönes und Angenehmes in unserem Körper und in unserem Herzen und in unserer Seele zu empfinden.

Die Meditation soll unsere Grundhaltungen, wie wir zu uns selbst finden, wie wir Lebenskraft an uns selbst erschaffen, vertiefen.

Ich habe dafür mehrere Affirmationen ausgewählt, die unser Vertrauen in uns selbst stärken können. Wie immer sollte jeweils nur eine Affirmation pro Meditation hergenommen werden und diese Affirmation meditativ entsprechend bearbeitet werden, was weit über das hinausgehen sollte, was ich hier in der Meditation beschrieben habe. Das Entscheidende daran ist wohl, dass nicht nur meine Gedanken und meine Gefühle in die Meditation einfließen, sondern dazu Eure eigene persönliche individuelle Note kommen soll. Eine Meditation pro Affirmation erscheint mir ausreichend, wenn dann eben das Eigene, das Persönliche dazu fließen kann. Ich wünsche Euch allen, dass diese Meditation Euch Lebenskraft und Stärke bringt, dass Ihr beginnt, wieder an Euch zu glauben und Euch zu vertrauen. Dass Ihr auch dadurch in der Lage sein könnt, das Außen zwar dazulassen, doch in eurem Inneren Eure Freude und Euer Glück zu finden.

Und so soll nicht jeder Tag Karfreitag sein, sondern einmal im Jahr, und vielleicht kann dadurch, wenn wir den Weg zu uns selber finden, jeden Tag Ostersonntag sein.

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Meditation Ostern 2024

Ich kann in mir etwas bewirken. Lassen wir in Stille und Ruhe und in einer bequemen Haltung diese Affirmation an uns wirken. Ich kann in mir etwas bewirken. Und erweitern wir es vielleicht ein wenig: Nur ich kann in mir etwas bewirken. Nur ich will etwas in mir bewirken. Ich will gar nicht, dass jemand anderer in mir etwas bewirkt, weil ich glaube, der andere weiß mehr, oder kann mehr, oder dem anderen will ich nacheifern, und von dem anderen erwarte ich, dass er mir hilft, dass er mich unterstützt. Ja, das mag schon gut sein. Nur das Entscheidende, was wir spüren, was wir spüren sollen, ist: Ich kann etwas in mir bewirken.

Und wir richten unsere Aufmerksamkeit auf den Solarplexus. Es ist unser Machtzentrum, unser Willenszentrum. Und wir atmen in den Solarplexus hinein, in Ruhe, und spüren einmal: „Glaube ich das wirklich, dass ich in mir und nur ich in mir etwas bewirken kann? Was sagt denn mein Solarplexus dazu?“ Und der Solarplexus könnte sagen: „Ich habe eigentlich immer auf andere gehört, andere waren mir wichtig. Ich habe hinausgesehen, was andere denken, und dann nachgemacht, und habe diese fremden Energien in mich aufgenommen, indem ich geglaubt habe, andere wissen es besser.“ Nein, lassen wir das ziehen, dass andere es besser wissen. Kommen wir zurück.

Nur ich kann etwas in mir bewirken. Ich vertraue. Spürt dies einmal, dieses „Ich vertraue“. Lasst dieses Vertrauen durch Euren Körper fließen. Ich vertraue mir. Ich weiß meinen Weg. Nur ich kann etwas ändern an mir. Und ich will hinschauen, wo ich hier etwas ändern will an mir, und dies könnte jetzt hier sein: „Ich höre auf, auf andere zu hören. Ich nehme mir die Zeit und lege mich hin und horche in mich hinein: Was sagt denn mein Wesen?“ Mein Wesen ist weise und unendlich sprühend und freudig und will sich ja mitteilen, will ja, dass in meinem Leben etwas geschieht, was meinem tatsächlichen Wesen, meinem höheren Selbst entspricht. Vertrauen wir darauf, dass wir es ändern können, dass wir uns ändern können, dass nur wir in der Lage sind, entscheidende Aktionen an uns selbst durchzuführen. Ich kann in mir etwas bewirken. Ich will in mir etwas bewirken. Ich will in mir etwas bewirken. Lasst es fließen durch Euch. Ich will anders werden. Wo denn? Was wollen wir denn ändern an uns? Ändern kann ich es nur dann, wenn ich spüre: Ich kann es bewirken. Ich kann überhaupt etwas tun an mir, und das führt zu einem Erfolg, das hat eine Reaktion, das führt zu etwas. Wenn ich etwas tue, führt das in mir zu etwas, was freudig ist und lebenswert für mich.

Ich bin für mich heilsam … heilsam … heilen … heilig.

Bin ich heilsam für mich? Was bedeutet das nun eigentlich? Sind meine Handlungen, meine Gedanken, meine Gefühle heilsam für mich? Heilt das, was ich denke und fühle, heilt mich das? Will ich gewinnen? Will ich besser sein als andere? Will ich besonders gut dastehen? Wenn das so ist, dann will ich es heilen. Lasse ich mich in meine Trauer oder meine Angst versinken? Dann nehme ich doch einmal die Trauer oder die Angst her, sage: Woher kommst Du? Bist Du meine Angst? Oder bist Du vielleicht die Angst von jemand anderem? Die Angst meines Vaters, die Angst meiner Mutter, die ich übernommen habe, als ich ein Kind war? Das ist dieses Außen, von dem wir vorher so viel gesprochen haben: Dieses Außen, das wir übernehmen. Wir übernehmen unter Umständen als Kind schon die nicht gelösten Probleme unserer Eltern. Schauen wir einmal hin auf Vater und Mutter.

Das ist für jeden von Euch vielleicht eine eigene Meditation. Vater hernehmen. Schauen einmal. Wie war er denn, wie habe ich ihn denn empfunden? Und die Mutter? Und heilsam bin ich dann für mich, wenn ich all das, was ich von ihm oder von ihr übernommen habe, und was mein Leben prägt, und was mein Sein prägt, wenn ich das loslasse, wenn ich es da sein lasse und es fließen lasse. Einmal spüre, wie ich es herein bekommen habe, indem ich mich als Kind gar nicht wehren konnte, sondern glaubte, die beiden haben recht. Die wissen doch alles, die sind doch so groß, geben mir zu essen, machen mir vielleicht mein Bett, daher müssen sie wissen, wie das Leben so funktioniert.

So bringen wir die fremden Energien herein. Und heilsam, und nochmals: heilsam bin ich dann, wenn ich mich aus dem löse. Nein, ich vergebe Dir, und ich vergebe Dir, und ich lasse es fließen, aber ich löse mich daraus, was ich von Dir und von Dir übernommen habe. Und ich sehe, wenn ich in der Früh im Bett liege, sehe ich dorthin. Was braucht es von mir? Was braucht es von mir, damit ich heilsam bin? Und wir sind auf diese Welt gekommen und sind nicht perfekt. Wir haben Vieles mitbekommen in dem Rucksack. Und heilsam bin ich dann, wenn ich den Rucksack aufmache, wenn ich das herauslasse, was im Rucksack ist, und wovon ich mich bisher vielleicht nicht getrennt habe. Was ich mir aber vorgenommen habe für dieses Leben, zu lösen und zu heilen. Ich will heilsam sein für mich. Ich stelle das an meine vorderste Liste meiner Prioritäten. Ich habe die Absicht, mich zu heilen auf jeder Ebene. Was braucht mein Körper für mich? Bin ich für meinen Körper heilsam? Was braucht denn mein Herz für mich? Was braucht mein Herz von mir? Liebe, Zärtlichkeit. Ich bin dann nicht heilsam, wenn ich glaube, ich bin nicht liebenswert. Und ich löse das, dieses Glaubensmuster an mir, bis es weg ist, und bis ich mich hinsetzen kann und mich auf mein Herz konzentriere, und wenn es warm wird und weich und leicht. Heilsam auf jeder Ebene. Bin ich heilsam in meiner Spiritualität? Heilsam in meinem Herzen?

Und richtet die Aufmerksamkeit ein wenig auf Euer Herz. Ich will heilsam sein für mein Herz. Ich will es heilen von der Enttäuschung. Bis ich dann mir gesagt habe: Ich brauche das eh nicht, es geht eh wieder schief. Nein, Ich lasse die Enttäuschung ziehen. Ich lasse das alles ziehen, was ich erlebt habe, und was mir weh getan hat. Dann bin ich heilsam. Schritt für Schritt, langsam, eines nach dem anderen. Und ich bin heilsam, wenn ich mich umarme, selbst, meinen Körper, meinen Geist, mein Wesen. Ich steuere mein Leben durch mein Sein. Ich steuere, also ich gebe die Richtung vor, gebe die Richtung meines Lebens vor durch mein Sein. Mein Sein. Mein Sein ist: Ich bin. Wer bin ich? Wie bin ich? Was bin ich?

Wer bin ich? Das ist mein Ego. Das ist so, wie ich in der Welt funktioniere. Es ist gut, wenn man da einmal hinschaut. Wie ist denn mein Ego? Was will denn mein Ego von mir? Treibt es mich an? Ist es unzufrieden? Will es dauernd etwas anderes? Beharrt es auf seiner Meinung? Ist es flexibel oder einbetoniert?

Diese Meditation, und diese Meditationen über solche Affirmationen sollten eigentlich lange dauern. Wir machen es jetzt ganz einfach sehr verkürzt. Eigentlich sollte eine solche Meditation gut eine Stunde dauern über ein Thema. Das könnt Ihr selbst. Mein Sein. Wie bin ich? Wie reagiere ich? Wenn etwas nicht so eintritt, wie ich es will, werde ich zornig, traurig, böse? Bin ich in der Lage, mich neutral zu verhalten? Aber nicht jetzt aus Schwäche, sondern ganz einfach einmal zu beobachten, zu sehen, was in meinem Leben eigentlich vor sich geht, wie ich in vielen Situationen reagiere. Spüre ich, was ich bin? Ein göttliches Wesen mit unendlicher Ausprägung, mit der Möglichkeit, alles zu erfassen, mit der Möglichkeit, eine unendliche Entwicklung zu machen, mit einem unendlichen Potenzial. Glaube ich daran? Das ist mein Sein. All das ist mein Sein, all das ist mein Ich bin. Bin ich mit mir verbunden? Eng? Bin ich mir nahe? Finde ich da überall hinein in mir selbst, in meine Freude, mein Lachen, mein Wesen, auch in meinen Schmerz? Kann ich den Schmerz da sein lassen, und sagen: Ja, das tut mir weh, und ich will etwas tun mit diesem Schmerz. Ich will wissen, wo meine Verwundung ist. Ich will es spüren. Ich will es erfassen mit allen meinen Sinnen, mit meinem Geist, mit meinem Herzen. Mit meiner ganzen spirituellen Kraft, möchte ich sagen, will ich es erfassen. Wo ist da meine Verwundung, wenn es mir weh tut?

Dann kommen wir dort zurück zur vorigen Affirmation und Meditation. Dann will ich es heilen, wenn ich es erfasst habe, und will den Schmerz heilen.

Ich steuere mein Leben durch mein Sein. Ich muss mein Sein ändern, und ich will mein Sein ändern, weil ich eine andere Richtung in meinem Leben einschlagen will. Ich kann nicht sagen: Ich ändere mich, ich mache jetzt einmal etwas anderes. Ich muss mein Wesen ändern. Wenn ich mich anders verhalten will, wenn ich glaube, ich muss mich anders oder ich will mich anders verhalten, dann muss ich mein Wesen ändern. Und gemäß meinem Wesen werde ich reagieren. Die Arbeit an unserem Wesen ist zeitlebens. Sie hört nicht auf, und das ist wunderbar. Denn wir alle kommen dann in Momente, wo wir spüren, wie es tatsächlich im Himmel ist. Da sind wir Gott sehr nahe, dem Unendlichen sehr nahe. Mein Sein.

Ich bin unabhängig. Ja, ich bin unabhängig. Oder bin ich abhängig? Wovon bin ich abhängig? Spüren wir einmal in diese Unabhängigkeit hinein. Frei zu sein, leicht zu sein, ungebunden an seine Glaubensmuster. Abhängig sind wir natürlich von unseren Glaubensmustern, von dem was wir glauben, wie wir sind, wir glauben was man tun darf und nicht, und was wir unbedingt tun müssen. Und glauben, dass wir uns um alle anderen Menschen kümmern müssen. Nicht um uns.

Glaubensmuster einmal zu durchforsten, ist für uns alle eine tolle wunderbare Aufgabe. Wie ticke ich? Bin ich unabhängig? Unabhängig bin ich erst dann, wenn ich im Außen nichts mehr wünsche, und wenn ich verstehe, was ich mir selbst geben darf. Und was ich mir selbst wünsche, dass ich selbst spüre: Was wünscht sich mein Körper? Was wünscht sich meine Seele? Was wünscht sich mein Herz? Was wünschen sich meine Gefühle? Und wenn ich mir selbst das gebe, was ich mir wünsche, dann bin ich unabhängig. Und erst dann bin ich frei. Solange ich erwarte, dass andere mir mein Lebensglück ermöglichen, dass andere mir das geben, was ich nicht habe, was mein Defizit ist, so lange bin ich abhängig. Diese Abhängigkeit macht mich schwach. Und den Menschen, von dem ich abhängig bin, oder mich abhängig fühle, unendlich stark. Das ist mein Glaubensmuster. Nein. Ich lasse mich nicht durch eine Enttäuschung, durch etwas was nicht eingetreten ist, lasse ich mich nicht entmutigen. Ich löse mich aus der Enttäuschung. Ich löse mich von dem, dass ich glaube, andere wissen es besser. Ich will es in mir spüren, was für mich gut ist, was für mich passend ist in diesem Augenblick. Dann wünsche ich es mir, und dann erfülle ich es mir. Ich bin unabhängig. Frei.

Ich ändere mich stetig durch SelbstbeobachtungIch sehe also nicht hinaus in die Welt und beobachte, was dort draußen alles ist, und kann es eh nicht ändern, sondern ich ändere mich stetig durch Selbstbeobachtung. Ich beobachte mich selbst bei Aktionen, beginne vielleicht mit meinem Körper und schaue einmal meinen Körper an. Spüre einmal hinein, was bedeutet es, dass ich vielleicht Ringe unter den Augen habe, oder dass ich eine belegte Zunge habe, oder dass mein Knie nicht belastbar ist oder dass meine Wirbelsäule unbeweglich ist. Was heißt denn das? Der Körper reagiert auf meine innere Haltung. Wenn meine Wirbelsäule also nicht beweglich ist, so bedeutet es vielleicht, dass ich in meinem Wesen, in meinen Haltungen, in meinen Gedanken, in meinen Gefühlen nicht beweglich bin. Unbeweglich, starr. Festgefasste Meinung, die habe ich schon seit 30 Jahren, und glaube noch immer, dass es richtig ist.

Beobachtung des Körpers, Beobachtung meiner Gedanken. Ja, oft ist es wie eine Affenhorde. Das ist schon ein Satz über die Gedanken, der ist, glaube ich, 3.000 Jahre alt, keine Ahnung, aber alt. Wenn die Gedanken so kommen und wenn man im Bett liegt. Wie denke ich? Was denke ich denn? Was beurteile ich und bewerte ich? Ich tue es noch immer, obwohl ich vielleicht weiß, dass es mir gar nicht gut tut, sondern dass meine Bewertung ja immer nur, da kommen wir wieder zum Sein zurück, meinem Sein entspricht. Neutral beobachten. Beobachten, sich selbst auch beobachten, ohne zu beurteilen, vor allem ohne zu verurteilen. Zu versuchen, ganz einfach neutral zu sein, und in dieser Neutralität, also ohne Emotion dazu, in dieser Neutralität mir mein Bild zu machen über mich, über meine Gefühle, über die Art wie ich lebe, die Art wie ich mich behandle, die Art wie ich andere behandle. Erst die Beobachtung, die Selbstbeobachtung kann dann dazu führen, dass ich mich entschließe, aufgrund meiner Erfahrung heilsam für mich zu sein. All das, wie Ihr seht, gehört natürlich zusammen. Selbstbeobachtung ist die Voraussetzung zu unserer Änderung. Sie ist natürlich die Voraussetzung, dass ich erkenne: Wie bin ich? Der Körper spiegelt uns ja Vieles.

Beobachtung geschieht in Ruhe, oder vielleicht die Analyse der Beobachtung braucht vielleicht noch mehr Ruhe. Und manches Mal beobachten wir, dass wir vielleicht zornig sind oder enttäuscht oder traurig. Und diese Beobachtung erlaubt uns dann, weiterzugehen, weiter in uns zu forschen. Warum bin ich denn so? Was hat mich denn so traurig gemacht? Ist es meine Trauer oder habe ich die Trauer übernommen von jemand anderem, der Schmerzen gehabt hat, oder ist das ganz einfach meine Trauer über einen Aspekt in meinem Leben? Wenn jemand stirbt, wenn er in die andere Welt geht, so ist eine natürliche Trauer vielleicht so lange, dass man den anderen körperlich ganz einfach vermisst, das körperliche Beisammensein vermisst, dass man den anderen umarmen kann. Und in der Selbstbeobachtung wäre es dann, dass man sagt: Eigentlich der andere hat sich seine Ruhe verdient. Sein Leben und seine Seele haben beschlossen, den Körper hier zu lassen, dass wir dies respektieren. Dann werden wir vielleicht, wenn wir uns selbst beobachten, werden wir vielleicht sehen, dass wir selbst uns leid tun, weil der andere nicht mehr da ist. Das hat dann wenig mit dem anderen zu tun und viel mit uns selbst. Und diese Selbstbeobachtung bringt uns dann letztlich dazu, dass wir respektieren, dass diese Seele diese Entscheidung getroffen hat.

Viele, viele Dinge könnte man noch sagen. Selbstbeobachtung ist zentral. Wenn ich mich nicht beobachte, weiß ich nicht, wie ich bin. Und dann muss mir der Körper zeigen, und der Körper spiegeln, was ich an meinem Wesen ändern will. In Ruhe und Gelassenheit sich selbst beobachten. Und vielleicht, wenn man einmal in einer Emotion ist, ja, diese Emotion auch leben. Wir sind alle auch emotionale Menschen, und vielleicht dann am Abend zurückgehen in die Situation, und sich selbst dabei beobachten, wie man war, und zu einem Schluss zu kommen. Wie habe ich mich verhalten? Warum habe ich mich so verhalten und nicht anders? Aber ich bewerte es nicht, denn ich habe mich so verhalten, wie es meinem Sein entspricht.

Ich erkenne Sinn und Zusammenhang. Nichts in unserem Leben entsteht aus Zufall. Alles hat seinen Sinn, alles ist in einem Kontext zu sehen, alles hat Bedeutung. Und wenn wir unseren spirituellen Weg gehen, dann wollen wir den Sinn erkennen, wir wollen den Sinn erkennen, warum ich jetzt durch diese und nicht durch eine andere Situation gehen soll, oder eine Ebene an mir, vielleicht meine Seele, sich ausgesucht hat, dass ich dies erleben soll. Ich soll erleben eine Krankheit, eine Trennung, eine Enttäuschung, um in dieser Situation zu wachsen. Um aus dieser Situation etwas zu lernen.

Wenn es uns gut geht, und wenn das Leben so einen Tag einmal dahin fließt und wir glücklich sind und Freude haben, dann bestätigt es an diesem Tag unser Sein. Und genauso bestätigt es unser Sein, wenn wir etwas erleben, was uns weh tut. Und der Schmerz ist heilsam. Der Schmerz ist notwendig. Die Not wendet uns. Ich habe das kürzlich in einem Podcast etwas weiter elaboriert. Schmerz ist notwendig, dass wir aus unserer Komfortzone herauskommen und sagen: Das tut mir jetzt weh. Und wenn wir in der Lage sind, diesen Schmerz als etwas Sinnvolles im Zusammenhang mit unserem Wesen zu sehen, dann lernen wir daraus. Dann können wir es analysieren, dann können wir hinein spüren, und dann kommen wir zu einer Situation, in der wir sagen: Ach deswegen. Deswegen war das so. Deswegen musste ich da durchgehen, um genau das zu lernen und das zu heilen, was im Zusammenhang, im Kontext mit meiner Erfahrung war.

Ich erkenne den Sinn von allem. Ich will nichts bewerten in meinem Leben. Ich will das eine so nehmen wie das andere. Den Schmerz und die Freude gleich zu nehmen, das ist Weisheit. Dort wollen wir hin, dass wir die Gegensätze, die Polaritäten aufheben. Im Schmerz gleichmütig, in der Freude gleichmütig. Beides zu betrachten, den Schmerz als etwas, woraus wir, oder wodurch wir etwas lernen sollen, und die Freude eine Bestätigung im Augenblick. Im Schmerz nicht verzweifelt, in der Freude nicht überschwänglich. Und doch leben und dynamisch sein und mutig sein und lachen. Und ganz einfach Freude haben und in manchen Situationen auch werden wie ein Kind.

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Jetzt kommt dann der Ostermorgen. Und der Ostermorgen hat ein Licht. Spürt dieses Licht. Nehmt dieses Licht in Euch auf. Es ist Euer Licht. Liebt Euer Licht. Seid glücklich mit Eurem Licht. Verbindet Euch in die Unendlichkeit.

Frohe Ostern!

Raimund 

Mehr über mich und aktuelle Informationen gibt es wie immer auf meiner Website http://jakesz.com/home. 

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