Meine Lieben,

ich grüße Euch. Ich freue mich, mit Euch ein wenig Zeit zu verbringen. Ich möchte Euch teilhaben lassen an dem, was ich denke und was ich spüre in einer besonderen Zeit, in einer Zeitqualität, die wir alle so richtig bewusst noch nicht erlebt haben. Besondere Zeit, besondere Herausforderung.

Und in diese Zeit ist nun hineingestellt Weihnachten. Advent, die Vorbereitung, hingehend zu Weihnachten, und dann Weihnachten. Die stillste Zeit, die schönste Zeit im Jahr, sagt man. Ist es das geblieben? Ist es noch das, worüber wir uns als Kinder gefreut haben, mit leuchtenden Augen?

Diese Zeit ist nicht still, und sie ist auch nicht schön. Und wenn ich nun „Zeit“ sage, so meine ich darunter das Außen, das womit wir im Außen konfrontiert sind, das was wir täglich erleben können, lesen können, vielleicht nicht lesen sollten, und nicht wirklich erleben sollten in unserem Herzen, in unserem Wesen. Damit meine ich nicht, dass wir nicht Anteil nehmen sollen, dass wir nicht Mitgefühl mit all diesen Betroffenen haben, mit den Müttern, die ihre Söhne, ihre Kinder verloren haben, mit den unendlich vielen Menschen, die ihr Liebstes verloren haben und noch dazu ihre Heimat. Und die eine Seite der Soldaten weiß nicht, warum sie kämpfen sollen, und die andere Seite weiß nicht, wie sie ihr Vaterland verteidigen soll. Und eigentlich sind sie Brüder. Wir alle sind Schwestern und Brüder. Eine große Gemeinschaft, die es nicht gelernt hat, miteinander in Frieden und in Freude umzugehen. Sich damit auseinanderzusetzen ergibt wohl zumindest zwei Möglichkeiten.

Erstens: Wir können verzweifeln. Dann sind wir verzweifelt, und dann spüren wir die Verzweiflung in unserem Herzen und im gesamten Wesen. Das ist doch offensichtlich etwas, was wir alle nicht wollen. Verzweifelt sein darüber, was im Außen auf dieser Welt geschieht.

Und die zweite Möglichkeit ist, aktiver zu werden. Aktiver in unserem Wesen, aktiver wie wir mit den Herausforderungen unseres Lebens umgehen können. Ja, umgehen sollen, und auch umgehen müssen. Früher, in Zeiten des Friedens, in Zeiten des Wohlstands, wo viele Menschen die kriegerischen Ereignisse nicht wirklich mitbekommen haben, da sie üblicherweise weit weg waren, in diesen Zeiten konnten wir es, ich möchte fast sagen, locker nehmen. Die Menschen um uns fühlten sich sicher, waren freudig, konnten sich das Leben zumindest zum Großteil gut leisten, und haben so dahingelebt, man könnte fast sagen, das Leben hat sie gelebt. Das geht jetzt nicht mehr. Diese Zeitqualität erfordert von uns eine innere Änderung. Kluge Menschen sagen: „Wenn Du willst, dass sich die Welt ändert, wenn Du willst, dass sich Bruder und Schwester ändern, Mann oder Frau, so ändere Dich selbst.“ Ein weises Wort, ein weiser Satz. Sind wir bereit? Bereit zur Änderung? Bereit zum Aufstehen? Zum Gerade-durch-das Leben-gehen, stark und mutig?

Wollen wir das nicht, so kommen wir wieder zur ersten Lösung. Wir verzweifeln, wir verleugnen, wir wollen es nicht wahrhaben, doch das ist für uns alle doch nicht die Lösung. Dafür sind wir nicht auf der Welt, sondern die Situation, der Zeitgeist ruft uns auf, mündig zu werden. Mündig heißt in diesem Zusammenhang, Verantwortung für uns zu übernehmen, Verantwortung für unsere Haltungen, Verantwortung für unsere Muster, Verantwortung dafür, dass wir in der spirituellen Arbeit mit uns vielleicht nicht diszipliniert und nicht fleißig und nicht hingegeben genug sind.

Wir sollten uns in diesem Zusammenhang keine Vorwürfe machen. Es gilt nicht, uns schlecht zu machen, uns in die Ecke zu stellen. Das ist nicht der Punkt, sondern der Punkt ist ein Aufruf, in dem Gefühl, wir können es besser. Wir haben mehr Fähigkeiten. Wir haben ein größeres Potenzial als nur zuzusehen und das Leben vorbeiziehen zu lassen. Nun stellen wir uns die Frage: „Wie können wir aktiver in unser Leben eingreifen? Was sollen wir tun? Wie lernen wir in uns unsere Muster und unsere Emotionen zu heilen?“ Das ist es doch, worauf es ankommt. Auch hier gibt es, wie bei allem, zumindest zwei Lösungen. Oder ich mache Euch zwei Vorschläge.

Der erste Vorschlag ist, wir behandeln unsere Traumen, wir heilen unsere Traumen, wir spüren die Emotionen an, die wir haben, und damit möchte ich beginnen.

Es ist ganz einfach, wenn wir es einmal integriert haben. Nehmen wir die Trauer. Denken wir an ein trauriges Erlebnis, das uns wirklich zutiefst traurig gemacht hat, und schließen wir die Augen, und spüren wir diese Trauer an. Und dann lösen wir uns von der auslösenden Ursache, von dem Trigger für die Trauer, und lassen wir nur die Trauer in uns bestehen. Und dann werden wir ganz still, und lassen diese Trauer schrittweise langsam gehen. Lassen wir die Trauer ganz einfach gehen. Nehmen wir die Spannung aus dieser Emotion. Entspannen wir uns, werden wir ruhig, lassen wir es nur geschehen, dass diese Trauer in uns abnimmt und verschwindet. Und wenn diese Trauer uns gehört hat, dann wird die Trauer verschwinden.

Und wenn diese Trauer von jemand anderem gekommen ist, weil jemand anderer einen Schicksalsschlag gehabt hat, und wir versuchten, ihn zu trösten, und wir übernehmen diese Trauer, dann gehen wir in das Muster. Wir glauben, wir müssen die Trauer mit jemand anderem tragen. Wir glauben, wir müssen diese Trauer in uns integrieren, wir sind verantwortlich für die Trauer des anderen, wir müssen uns kümmern um die Trauer des anderen - dann ist sie in uns. Diese Trauer gehört uns aber nicht, sondern diese Trauer gehört aus unserem System schrittweise entfernt, indem wir uns wieder durch das Muster entspannen. So wie vorher. Wenn die Trauer uns gehört hat, entspannen wir uns durch die Trauer, und hier entspannen wir uns durch das Muster, wie diese Trauer in uns gekommen ist.

Im Hinterkopf: „Ich bin nicht verantwortlich für die Trauer anderer. Ich kann den anderen trösten, doch ich will die Trauer nicht in mich integrieren. Ich will diese Trauer nicht in mir haben. Aber ich will dem anderen, so gut ich kann, beistehen, dass er oder sie diese Trauer bewältigt, diese Trauer an sich heilt.“

Das war das erste, die Heilung eines Traumas, die Heilung einer Emotion.

Und zweitens, und es ist tatsächlich der Inhalt dieser Begegnung, die ich heute mit Euch habe: Zweitens, wir betonen unsere positiven Aspekte. Wir betonen Aspekte, die für uns, ich möchte sagen, wohltuend sind, die uns weiterbringen, die tatsächlich in uns sind. Nur müssen wir sie bestärken, dass sie andere Emotionen, die uns nicht wohlgesonnen sind, andere Emotionen, die uns belasten, dass sie diese Emotionen ein wenig zurückdrängen von unserer Oberfläche. Wir wollen uns also mit dem Schönen, mit dem uns Wohltuenden heute in der Meditation, die nun folgt, auseinandersetzen.

Die Adventzeit hat vier Wochen, und ich werde über acht Punkte sprechen, und die acht Punkte mit Euch meditieren. Acht Punkte, vier Wochen, jede Woche zwei Punkte. Ihr habt Themen für die erste Woche: Ruhe und Klarheit, für die zweite Woche: Gelassenheit und Schönheit, für die dritte Woche: Leichtigkeit und Frieden und für die vierte Woche: Freude und Liebe.

Meditation

Nun, macht es Euch bequem. Geht in eine Lage, die Euch angenehm ist, sitzend, liegend, so dass Euch nichts stört. Und nehmt vielleicht, wann auch immer Ihr Euch mit diesen Themen auseinandersetzt, diese Stellung ein, dass sich Euer Körper daran gewöhnt: Jetzt ist es Zeit, jetzt nehme ich mir Zeit für mich. Ich nehme dieses Thema mit. Wenn ich fortgehe, wenn ich auf einen Adventmarkt gehe, nehme ich ein Thema mit. Es kommt nicht auf die äußeren Umstände an, sondern es kommt darauf an, dass Ihr, die Ihr das miterleben wollt, ein Thema ein paar Tage in Euch tragt. Damit diese Haltung, diese Eigenschaft Eures Herzens und Eurer Seele in Euch stark wird. Damit Ihr nicht an dem Außen verzweifelt, sondern in Eurem Inneren ruht, da Ihr wisst: „Ich kann mich zurückziehen in mich. Ich will drei Tage ein Thema halten, das mich freut. Ein paar Minuten, länger, und wenn ich einmal vergesse, stürzt die Welt nicht zusammen.“ Ich wünsche Euch gutes Gelingen.

Ruhe

Wir haben die Augen geschlossen, und schwingen uns einmal auf das Wort ein: Ruhe. Und wir beruhigen unseren Körper. Wir gehen langsam mit unserer Aufmerksamkeit durch unseren Körper, vielleicht auch am Abend, wenn wir zu Bett gehen, und sind verbunden mit diesem Körper. „Du kannst in die Ruhe kommen. Ich danke Dir, dass Du mich so innig mit Deiner Aufmerksamkeit begleitest, mein lieber Körper. Jetzt kannst Du ausruhen.“

Und wir verbinden uns mit der Energie der Ruhe. Wir erinnern uns an einen Ort, an eine Begebenheit, in der Ruhe herrschte. Lasst uns diese Ruhe spüren. Und dann lösen wir uns von der Umgebung, in der wir diese Ruhe gespürt haben, wo diese Ruhe so intensiv war, und bleiben nur beim Gefühl. Ruhig werden, ruhig sein. Der Geist beruhigt sich. Und wenn wir auf einen Adventmarkt gehen, können wir ganz ruhig sein. Ruhig wahrnehmen, gewahr sein. Es geht um das Sein. Hier braucht es kein Tun, hier braucht es keine Aktivität, nur Ruhe. Unsere Gedanken werden ruhig, unser Herz schlägt ruhig, unsere Gefühle kommen zur Ruhe. Ruhe fließt durch unser ganzes Wesen. Ruhe hat nichts mit Stagnation zu tun. Die Ruhe ist eine Energie. Und diese Energie darf fließen durch uns. Und mit jedem Ausatmen durch offenen Mund werden wir ruhiger. Und genießen diese Ruhe. Und beobachten in Ruhe. Wir lassen es kommen, was auch immer kommt, und lassen es gehen. Und spüren es ruhig an. Und ruhen.

Klarheit

Und wieder sind wir in dieser Lage, in der wir uns wohlfühlen. Und wir verbinden uns mit Klarheit. Und wieder finden wir eine Situation, in der uns Klarheit richtig bewusst wurde. Was auch immer es ist, ein klarer Gebirgssee, ein klarer Himmel. Und wieder spüren wir diese Klarheit an. Und wieder lassen wir das Außen, in dem Klarheit herrschte, verschwinden, und lassen die Klarheit in uns zurück, und spüren Klarheit. Wie spürt sich denn das an? Es ist nicht neblig, es ist nicht trübe. Es hat keinen Schleier, sondern es ist durchsichtig und hell und grenzenlos. Es ist weit, vielleicht unendlich.

Spüren wir, wie in uns ein Raum entsteht, in dem es klar ist. Stellen wir uns in uns einen kleinen Garten vor, einen Sonnenaufgang, einen Herbsttag. Und lassen wir diese Klarheit wieder durch unser Wesen fließen. Wie schön, wie berührend, wie erleichternd. Ein klarer Gedanke ohne Wenn und Aber, ein Gedanke der kommt, intuitiv, ein Gefühl: Jetzt ist es mir klar, jetzt spüre ich es, was es bedeutet, Klarheit. Klarheit des Zusammenhanges. Klarheit, wenn ich etwas erlebe, Klarheit wenn ich einen anderen Menschen treffe. Was will er mir sagen? Warum habe ich ihn getroffen? Oder warum bin ich mit ihm zusammen? Wenn Klarheit herrscht, gibt es keine Schuldzuweisung. Die Klarheit sucht immer die Ursache dessen, was ich erlebe, in sich selbst. Es ist mir klar. Das ist mein Leben. Ich bin verantwortlich dafür, was ich mit diesem Leben mache. Spüren wir lange Klarheit, die durch den Körper fließt, damit wir spüren, was uns unser Körper sagen will. Nicht denken. Die Klarheit kommt, sie stellt sich ein, wenn ich sie einlade.

Gelassenheit

Wieder suchen wir uns eine Gelegenheit, wo wir Gelassenheit wahrgenommen haben, gespürt haben, wo uns vielleicht ein Mensch imponiert hat, der in einer Situation, in der wir vielleicht ganz aufgeregt oder emotional geworden wären, gelassen war. Nicht reagiert hat, oder langsam und gemessen, eben gelassen. Stehen lassen, liegen lassen, in unser Bewusstsein kommen lassen, loslassen, Gelassenheit. Und wieder lösen wir uns von dem Trigger, von dem was in uns Gelassenheit auslöst, und gehen wir nur in das Gefühl. Angenehm.

Was bringt mich aus meiner Gelassenheit? Eine Wunde, eine Verletzung. Dass ich reagiere. Wenn jemand erzählt, wie zärtlich seine Mutter war, oder ihre Mutter, und meine Mutter war es nicht. Das tut weh. Wenn wir uns einen Augenblick noch, bevor wir reagieren, in das Gefühl der Gelassenheit bringen, dann kommt uns vielleicht der Gedanke, dass die Mutter nicht anders konnte, weil sie selbst niemand in die Arme genommen hat. Gelassen sein, wenn manche gegen andere vorgehen. Nicht mitgehen. Gelassen den Kontext, in dem etwas geschieht, wahrzunehmen. Gelassen zu lächeln. Wenn andere das probieren wollen, sollen sie es probieren. Wenn andere unmäßig sind, dann sollen sie es sein. Ich bin gelassen durch Freude in meinem Herzen. Nicht langweilig, nicht, wie wir sagen, fad. Gelassen. In Gelassenheit entspannt sich mein Körper. Gelassenheit fließt durch meinen Körper. Wie schön.

Gelassen blicke ich auf das, was ich für Weihnachten noch vorbereiten will. Ich fange zeitig an. Gelassenheit löst den Druck, aber ich muss es auch gestalten. Ich muss mein Leben gestalten. Rechtzeitig anfangen. In die Stimmung kommen, sich Zeit lassen. Gelassen überlegen, gelassen spüren, sich gelassen entspannt bewegen.

Und dann suchen wir uns eine Gelegenheit, wenn wir so ganz gelassen sind, wo wir diese Gelassenheit verloren haben. Eine, vielleicht fünf, und dann schauen wir hin, warum wir unsere Gelassenheit verloren haben. Immer dann, wenn wir mit etwas in Resonanz gehen. Immer dann, wenn andere als Trigger in uns etwas auslösen. Dann geht es so schnell, dann verlieren wir unsere Gelassenheit. Und wie wichtig ist das, weil wir einen Einblick in uns selbst bekommen, weil wir uns mit jedem Verlieren der Gelassenheit besser kennen lernen, und all das, was uns aus unserer Gelassenheit herausbringt, heilen können. Es ist zu heilen, und es ist meine Verantwortung, es zu heilen.

Schönheit

Woran denken wir? Womit verbinden wir Schönheit? Jeder für sich. Manche empfinden Schönheit, wenn sie andere Menschen sehen, oder Bäume oder die Natur oder Tiere. Das meine ich vielleicht nicht so sehr, obwohl wir diese Schönheit natürlich in uns selbst hineinziehen können. Äußere Schönheit beglückt uns. Doch hier geht es um die innere Schönheit. Das war schön, was Du gemacht hast. Das spürt sich gut an. Das spürt sich ganz schön an, was ich jetzt getan habe. Ich wollte nichts dafür. Es war ganz absichtslos. Es war mein wahres Wesen, das sich ausgedrückt hat, in Schönheit. Verbinden wir uns mit Schönheit, mit innerer Schönheit.

Schöne Gedanken, schöne Gefühle, schöne Musik, ein schönes Bild. Was machen wir damit? Gehen wir achtlos daran vorbei? Oder es findet die äußere Schönheit unsere innere Schönheit, und sie fließt. Wir betrachten einen Baum, und die Schönheit des Baumes berührt uns. Die Schönheit des Baumes berührt uns und kann von uns dann gefühlt und wahrgenommen werden, wenn wir selbst der Schönheit gegenüber offen sind. Wir alle sind wunderschön. In unserem Inneren - wunderschön. Jeder von Euch. Jede von Euch. Und ich. Spüren wir es. Spüren wir es, lassen wir es fließen. Und alles das, was uns von der Schönheit trennt, schauen wir an. Gelassen, in Ruhe, wie wir es gelernt haben. Was trennt mich von der Schönheit? Lassen wir es los, das Müssen, das Wollen, das Haben-wollen, das Neidig-sein, das Eifersüchtig-sein. Lassen wir es ziehen, und kommen wir zur Schönheit zurück. Und wieder, wenn wir durch einen Adventmarkt gehen, gehen wir hinein und spüren wir unsere Schönheit. Es wird uns glücklich machen. Lassen wir uns von außen nicht übernehmen. Im Innen leben wir, im Sein, in Schönheit.

Leichtigkeit

Wie anders klingt das: Leichtigkeit. Da müssen wir doch alle ein bisschen lächeln. Leicht sein, freudig sein, unbeschwert. Tanzen, singen, spielen, lachen. Und wieder eine Gelegenheit. Nehmen wir die Leichtigkeit heraus, nur als Gefühl. Und lassen wir uns ganz hineinsinken, lassen wir gar keine Spannung aufkommen. Leichtigkeit. Durchfließen darf es. Werden wir gewahr dieser Leichtigkeit, dieser Anmut, und wir tanzen in unserer Vorstellung ganz alleine, zu einer Musik, die ganz leicht ist, spielerisch. Spielerisch, zärtlich. Gewahr werden was kommt, was entsteht in unserem Leben, und es leicht nehmen, so leicht wir können. Ja, es gibt Situationen, die schwer sind, und trotzdem: Wenn wir sagen, es ist schwer, wird es noch schwerer. Lassen wir wenigstens ein bisschen Leichtigkeit hineinfließen. Ich denke an jemanden, der gestorben ist. Er ist im Himmel. Seine Seele ist glücklich, oder was auch immer eine Seele unter Glück versteht. Das sagt sich so schwer.

So lassen wir es ein bisschen leichter sein. Denken wir nicht an uns, was wir verloren haben, sondern an den anderen, was er gewonnen hat. Und wenn wir spazieren gehen, gehen wir leicht, schütteln wir den Körper aus, lassen wir die schweren Gedanken fließen, lassen wir die Last von unseren Schultern. Nehmen wir sie weg, damit wir leicht gehen, und springen wir vielleicht ein bisschen, und wenn es nur ein paar Zentimeter sind. Ich mache es mir leicht. Ich mache es mir nicht schwer. Ich will es mir leicht machen. Alles was mir auch weh tut, besonders dann. Ich will die andere Seite sehen. Ich will die leichte Seite sehen. Die Seite der Erklärung, die Seite des Zusammenhanges. Leicht sein. Ist das nicht ein schönes Gefühl, das durch den Körper fließt? Wie sich die Schultern und die Muskeln und die Muskulatur des Gesichts entspannt. Leicht, offen, anmutig, zärtlich zu sich und zu anderen.

Friede

Wie anders klingt Friede. Welche Sprachmelodie hat Friede? Friede hat natürlich Komponenten von anderen Gefühlen, von anderen Haltungen, Erfahrungen. Im Frieden ist die Ruhe, im Frieden ist die Gelassenheit und die Klarheit. Schauen wir wieder auf eine Situation, die friedlich war. Hier kommt eine Alm und ein paar Kühe darauf, und ich höre diese Kuhglocken, und die Kühe wiederkäuen das, was sie gefressen hatten. Wir auch oft. Wir wiederkäuen das immer und immer wieder, bis wir es einmal loslassen. Friede. Friede sei mit Dir, Friede sei mit Euch. Spüren wir Frieden. Wünschen wir Frieden anderen, schenken wir uns selbst Frieden. Frieden mit allem, was wir erlebt haben, was wir getan haben. Verantwortung übernehmen, um Vergebung bitten, sich selbst vergeben und in den Frieden kommen.

Wir können nur dann in den Frieden kommen, wenn wir nicht bewerten. Wenn wir nicht projizieren, sondern wenn der Friede das ist, was unser Wesen leitet. Friede. Spüren wir es an. Friede in meinem Herzen. Frieden in meiner Lunge, die so viel einatmen muss, so viel fremde Energie einatmen muss. Lunge, nimm es nicht auf, atme es ab. Friede, Friede in meinem Herzen. Halten wir unser Herz und streicheln wir es. Friede sei mit Dir, mein Herz. Lass los. Lass los. Ich bin bei Dir. Ich bin im Frieden. Was auch immer es war, ich will in den Frieden kommen. Und wenn ich „Ich“ sage, so meine ich immer Euch, jeden von uns, dem ich das vorsage. Was auch immer es war, ich will in den Frieden kommen und im Frieden bleiben. Und mein Körper freut sich, mein Herz lächelt. Mein Geist strahlt. Friede. Friede sei mit Euch, dass Ihr lebt, nicht gelebt werdet. Dass Ihr lebt. Friedvolle Gedanken, friedvolle Handlungen kommen aus einem friedvollen Herzen. Friede.

Freude

Ja, da bewegt sich wieder etwas. Nicht dass Friede Stagnation ist, sondern Friede ist wie alles, wie jede Energie, natürlich bewegt. Freude, das nimmt uns mit. Wieder verbinden wir uns mit einer Situation, in der wir Freude erlebt haben. Dann lassen wir nur das Gefühl da sein. Alles andere darf gehen. Keine Menschen, keine Situationen, das ganze Drumherum darf gehen. Nur das Gefühl der Freude, das soll bleiben. Freude. Freude über jeden von Euch, in Euch. Spürt in Euch Freude über Euch. Nicht die Freude im Außen suchen, sondern sich selbst die Freude im Inneren geben. Ich freue mich, dass ich so reagiert habe. Ich freue mich über diesen Gedanken. Ich freue mich, dass ich hier bin, dass ich lebe. Ich freue mich an meinem Körper. Manches Mal freue ich mich nicht über mich, und wie wichtig ist das, dass man sich zur Ordnung ruft, sich sagt: Das geht nicht. Warum tust Du das? Sag es mir. Was hat Dich angetrieben, Dich so zu verhalten, dass ich mich gar nicht über mich freuen kann?

Und immer ist es ein Trauma. Und immer ist es eine Verwundung, die nicht geheilt ist, die uns reagieren lässt, dass wir uns nicht freuen können über uns.

Und trotz alledem freuen wir uns über das Licht, das kommt, am 24. Dezember in uns fließt. Lassen wir es zu. Lassen wir es zu, dass sich unser ganzer Körper, unser ganzer Geist freut, weil wir leben, weil wir da sein dürfen, ja weil wir uns mit uns selbst beschäftigen dürfen, weil wir uns selbst nahe kommen dürfen. Das ist Freude. Ich bin mir nahe. Ich bin mit mir verbunden. Tief verbunden in mir. Ich bin in meinem Herzen. Ich bin in der Freude und lasse meine Sonne scheinen, und lasse mein Blut fließen, dass das Blut meine Freude durch meinen ganzen Körper, durch mein ganzes Wesen, durch alle meine verschiedenen Ebenen trägt. Überall braucht es Freude zu mir, überall willst Du Deine Freude an Dir spüren, dann wird Dein Leben ganz anders aussehen. Freude fließt. Freude.

Liebe

Das letzte, das uns zum Heiligen Abend führt. Ja, jetzt sind wir in der Stimmung zum Fest der Feste, zu dem Fest des Wiedergeboren-werdens in Liebe. Des immer wieder Neu-anfangen-dürfens. Des immer wieder noch tiefer und noch enger zu sich selbst kommen dürfen. Und diese Liebe strahlen wir aus. Diese Liebe leuchtet aus uns. Unbeschreiblich.

Niemand kann Liebe definieren, und wir wollen es auch nicht. Liebe zu mir. Tiefe Verbundenheit. Wie leicht fällt es uns oft zu sagen: Ich liebe Dich, wenn wir glücklich sind. Ich liebe Dich heißt aber nicht, das Leben des anderen leben wollen, heißt nicht die Verantwortung für den anderen übernehmen, heißt nicht in dem Kümmern um den anderen aufgehen. Liebe ist: Ich strahle Liebe aus. Und ich lasse Dich wissen, es kannst nur Du Dich selbst retten, es kannst nur Du Dich selbst heilen, und meine Liebe heißt: Ich lasse Dir Deinen Lebensweg. Ich lasse Dir Deine Freude an Dir und Deine Trauer an Dir. Ich unterstütze Dich, wenn Du willst. Ich will Dir vielleicht den einen oder anderen Weg zeigen, aber gehen musst Du ihn, und welche Richtung Du bei einer Weggabelung nimmst, ja das ist Deine Verantwortung.

Das ist Liebe. Vielleicht für viele eine neue Definition von Liebe. Den anderen sein lassen, ihn nicht ändern wollen, zu verstehen, dass er oder sie sich nur dann ändern kann, wenn er oder sie will. Liebe zu sich. Das ist keine Frage von Egoismus, es ist die Frage: „Wie bin ich mit mir verbunden?“ Wenn ich in Liebe mit mir verbunden bin, dann bin ich mit Dir und mit Euch und mit allen verbunden. Ganz egal, wer sie sind, wo sie sind, was sie sind, wie sie aussehen, alles völlig gleichgültig. Und erst wenn ich in meinem Herzen in Liebe zu mir bin, kann ich sie schenken. Wirkliche Liebe. In Frieden und in Freude und in Gelassenheit und in Klarheit. Liebe.

Hier könnt Ihr den Newsletter und die Meditationen auch hören:

Newsletter Advent

Meditationen Teil 1

Meditationen Teil 2

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Ich wünsche Euch diese Liebe zu Euch, und wünsche Euch wundervolle, freudvolle, liebevolle Weihnachten.

Doch die Liebe ist die größte unter ihnen. Spürt die Gnade der Liebe zu sich selbst.

Frohe Weihnachten!

Raimund 

Mehr über mich und aktuelle Informationen gibt es wie immer auf meiner Website http://jakesz.com/home. 

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