Meine Lieben,

Ja, in dieser Zeit in der die Dunkelheit so präsent ist, in der auch bevorsteht, dass die Tage wieder länger und heller werden, werden manche von uns nachdenklich. Sie werden vielleicht ihr Leben betrachten, oft vor allem in der Rückschau, in dem Zurückerinnern, wie es vielleicht einmal war, anders, vielleicht sogar schöner, und werden dann vielleicht auf den Augenblick schauen, auf das Tatsächliche, wie diese Welt geworden ist; wie das eigene Leben geworden ist. Schauen wir einmal hin auf diese Welt, und machen wir uns bewusst, dass die Veränderungen in der Welt die Veränderung des Massenbewusstseins der Menschheit repräsentieren. Es ändert sich viel in einer atemberaubenden Geschwindigkeit, und oft finden wir gar nicht die Zeit und die Aufmerksamkeit für uns, diese Wechsel, diese Änderungen zu interpretieren und zu fragen: „Was will mir denn die Welt sagen? Was will mir dieser kontinuierliche Wechsel des Wetters, des Wechsels in den Meinungen, des Infrage-Stellens von Aufrichtigkeit, dieser Verlust an Stabilität und an Sicherheit ... Was will es mir tatsächlich sagen?“ Die Welt ist tatsächlich an manchen Stellen aus den Fugen geraten, weil viele von uns orientierungslos geworden sind, weil Werte ihre Bedeutung verloren haben, weil Haltungen von Verbindung und Mitgefühl, von sich selbst Helfen und anderen, vom Ehren der Natur verloren gegangen sind.

Es ist sicherlich nicht der Augenblick zur Klage, zur Beschuldigung oder zum Schlechtreden. Nein, ich meine, die Änderungen im Außen sind für uns ein großer Auftrag, ein Hineinführen, eine Ermunterung auf unser eigenes Leben zu sehen: „Wenn Du die Welt ändern willst, musst Du Dich selbst ändern“ sagte Gandhi. Die Welt im Außen spiegelt unser eigenes kollektives Wesen, und es genügt nicht, die Nachrichten zu hören, die Zeitungen zu lesen und sich dann zurückzulehnen, sondern es gilt, aktiv, kreativ, innovativ, liebevoll und mitfühlend kontinuierlich das eigene Leben, das eigene Wesen neu zu gestalten. Es geht um Erkenntnis, wertfreie Beobachtung, um aufmerksame Fokussierung, es geht um den Widerstand gegen die Ablenkung, gegen Zeitvergeudung im Innen und Außen, es geht um die Mitte, den Rhythmus, die Beschäftigung mit sich.

Gerade die intensive Auseinandersetzung mit Epigenetik, mit dem Einfluss unseres Wesens auf unser Genom zeigt einerseits, wie sehr wir gefordert sind, andererseits wie klar der direkte Zusammenhang zwischen unseren eigenen Haltungen und Prägungen und dem Ausdruck unseres Genapparates ist. Nicht das Gen selbst wird geändert, sondern durch unser Wesen werden die Gene kontinuierlich in ihrer Aktivität, in ihrer Blockade, in ihrem Ausdruck, in ihrer Bahnung umprogrammiert. Das Gen ist die Hardware. Unsere gesamte Körperlichkeit, unsere Physis, wenn wir sie nun getrennt betrachten von unseren geistigen, energetischen Komponenten, ist die Hardware, und unser Wesen ist die Software, die die Hardware in ihrem Sinne beeinflusst und kontinuierlich umgestaltet. Angst, Trauer und Sorge programmieren entsprechende Genbezirke, was wesentliche Auswirkungen auf unsere Lebensführung und unsere Entscheidungen hat. Das Leben in Freude und Liebe und Mitgefühl und Achtsamkeit bahnt die energetische Aktivität der verantwortlichen Genstrukturen. So entstehen die Programme, nach denen wir leben. Wie wir sind und wie wir uns verhalten bestimmt nach dem Gesetz der Anziehung, was wir erleben. Ja, dies ist eine ungeheure Chance. Dass wir eigengestaltend selbstverantwortlich unser eigenes Leben in unseren Händen haben. Ja, manche mögen sagen: „Ich habe andere Voraussetzungen mitbekommen. Ich bin in eine andere Familie, in eine schwierige Lebenssituationen meiner Eltern hineingeboren. Das ist doch eigentlich unfair.“ Und die Antwort darauf kann lauten: „Herausforderungen und Krisen sind unendliche Chancen, sind genau das, was uns anspornt oder zumindest anspornen kann, aktiv in unsere Lebensgestaltung einzugreifen, resilient mit Herausforderungen umzugehen, indem wir die Ursachen unserer Verwundungen kennenlernen, und diese an uns heilen.“

Das Wunder Mensch, das Wunder der Menschwerdung ist nach wie vor unvergleichlich. Aus zwei Zellen, die miteinander verschmelzen und die eine unendliche Information beinhalten, sind wir alle entstanden. Programme unserer Ahnen, Programme unserer eigenen persönlichen Geschichte wurden im Laufe unseres Lebens in der Gebärmutter unserer Mutter auf den Genapparat „hinaufgespielt“. Mit dieser Information werden wir besonders in den ersten Lebensjahren konfrontiert, indem wir in eine geliebte oder ungeliebte Lebenssituation hineingeboren werden. Dies alles, was ich erzähle, spielt sich in einer ungeheuren, für uns nicht verständlichen Komplexität ab, und kann trotzdem in unserer Vorstellung in Kontext mit unserem eigenen Leben gebracht werden. Wenn wir Vorstellungen über das Entstehen unseres eigenen Wesens haben, mögen sie noch so weit von der tatsächlichen Wahrheit entfernt sein, die uns durch Mangel an Entwicklung oft nicht bewusst sind, werden wir uns umso kreativer entscheiden können, programmatisch in unser eigenes Leben eingreifen zu können. Die Vorstellungen der Epigenetik gehen genau in diese Richtung. Wir selbst können in unserem Leben entscheiden, und haben in unserem Leben eine Autonomie, die großartigen Werkzeuge, die uns gegeben wurden, auch tatsächlich zu benützen. Verbleibe ich in der Angst, oder löse ich mich aus der Angst? Glaube ich an mich und meine Fähigkeiten, oder glaube ich, dass ich fremdbestimmt bin? Traue ich mich, die inneren Änderungen, die in meinem Leben notwendig sind, auch tatsächlich durchzuführen, oder rede ich der Sinnlosigkeit und der Passivität das Wort?

Die mutige, optimistische, hoffnungsvolle und vertrauensvolle Hingabe an das eigene Leben ist für mich die Botschaft von Weihnachten. Das erneute Gehen in die Makellosigkeit, die Wiedergeburt als Zeichen der Möglichkeit der kontinuierlichen Neuschöpfung, sprich der Änderung, des Aufbruches, des Loslassens, des Versöhnens, der Heilung des eigenen Wesens ist das Bild, das ich für mich abgespeichert habe. In meiner Vorstellung ist diese Erneuerung des eigenen Wesens, die liebevolle, vertrauensvolle, zärtliche, mitfühlende Hingabe an den Heilungsgedanken die zentrale Aufgabe meines Lebens. Niemand ist davon ausgeschlossen. Jeder hat die Möglichkeit, das eigene Wesen zu betrachten, sich mit ihm auseinanderzusetzen, die eigenen Muster und Themen zu ergründen. Für jeden von uns besteht die Chance, heilsame Schritte in sich selbst zu gehen. Der Weg der Heilung ist für uns alle offen, und doch gehen ihn manche nicht aus Mangel an Selbstvertrauen, an Selbstliebe, an Selbstbewusstsein, aus Mangel an innerer Disziplin, in der Haltung des Nichtänderbaren. Gehen wir doch in das Bild, gehen wir in die Vorstellung, welch unendlich aktive Rolle wir in unserem Leben tatsächlich spielen können. Eine Harfe die vor uns steht, spielt nicht aus sich selbst heraus. Das Genom in seiner intrinsischen Intelligenz bewahrt sich selbst, unterliegt dem Gesetz der Evolution, doch gestaltet es aus sich selbst heraus nicht die Transformation unseres Wesens. Dies ist unsere Lebensaufgabe. Dies ist das, was durch uns geschehen kann. Dies ist abhängig von unserem Willen, von unserer Freude, von unserem Mut, von unserem Optimismus, von unserem Glauben an uns und von unserem Vertrauen, dass Liebe in uns und Liebe für uns dieses Licht entstehen lässt, das in unserem Wesen eine so bedeutsame Rolle spielt. Auch dieses Bild verbinde ich mit Weihnachten. Das Bild der Dunkelheit, der eigenen Schatten, der Angst, der Sorge, der Trauer, der Enttäuschung, des Mangels, der Begrenzung, der Hoffnungslosigkeit, des Widerstandes wird ersetzt durch das Licht, durch das Licht in dieser Heiligen Nacht, in dieser geweihten Nacht, das wir in uns entstehen lassen, das Licht der Liebe und des Friedens, der Hoffnung und des Vertrauens, des Vertrauens dass jeder Schritt der Änderung, jeder Schritt der Transformation uns lichtvoller macht, dass jede liebevolle Hinwendung zu sich und zu anderen Licht in uns entstehen lässt, und dass dieses Licht, das in uns leuchtet, sich in einem Lichtbogen mit dem Licht anderer, mit dem Licht der Welt verbindet, wenn wir dies wollen.

Es sind noch ein paar Tage, die uns von dieser geweihten Nacht trennen. Wie verbringe ich diese Tage? Bereite ich mich vor? Besinne ich mich und erwarte diese Tage achtsam? Stimme ich mich ein und wende ich mich zu einer neuen Kraft in mir selbst hin? Wovon will ich mich abgrenzen? Was darf in mir geschehen? Was darf zu mir kommen?

Glückliche Tage, meine Lieben, sind wie die Gesundheit kein Zufall, sondern nur das Produkt unserer aktiven Gestaltung. Glückshormone entstehen, wenn unser Wesen im Einklang mit der Natur, mit unserem Lebensauftrag, mit unseren tiefen Vorstellungen von Lebensfreude steht. Die Erfüllung des Gesetzes, die tiefe Auseinandersetzung mit dem eigenen Wesen lässt Glücksmomente in uns entstehen, Glücksmomente von einer Tiefe, die durch äußeres Erleben oft nicht erreicht werden können. Die DNA unserer Zellen freut sich über glückliche Momente. Glück und Freude machen etwas mit uns auch auf zellulärer und molekularer Ebene. Sind wir glücklich, dass wir diesen Höhepunkt des Jahres, diese Wiedergeburt von Liebe und Licht, die uns hineinführen in die Vergebung und in die Versöhnung, letztendlich in die Erfüllung und in die Vollendung, dass wir dies erleben dürfen.

Manche von uns machen andere für die eigene Lebensfreude und das eigene Lebensglück verantwortlich. Sie erwarten, dass sie durch andere glücklich werden, sie erwarten dass sie durch andere Menschen so viel Freude bekommen, dass die eigenen Widerstände, die eigene Hoffnungslosigkeit, die eigene Sorge und Angst überwunden werden können. Nein und abermals Nein. Dies funktioniert in unserem Leben nicht so. Wir müssen auf unser Leben achten, wir müssen die Schritte in die Freude, in das tiefe Empfinden, in die Neugierde des Erkennens des eigenen Wesens, in das Vertrauen, in die Rolle, die wir in unserem Leben spielen, selbst gehen. Dann erst können wir Resonanz empfinden mit dem, was von außen kommt. Ein freudvolles Erlebnis im Außen, das auf ein freudiges Herz trifft, erzeugt Erfüllung. Ein freudiges Erlebnis, das auf ein trauriges Herz trifft, vermag vorübergehend ein Wohlgefühl zu erzeugen, ist jedoch nicht in der Lage, uns substanziell zu ändern. Die substanzielle Änderung kann nur durch uns selbst geschehen. Alles was wir erleben, jede Lebensänderung, jede Transformation, jeder heilsame Gedanke, jede heilsame Aktion in uns selbst ist nachhaltig. Sie verändert den Ausdruck unserer Zellen, sie verändert unsere hormonelle Situation, sie erzeugt Glückshormone, sie erzeugt eine Aktivierung unserer Herzneurone, und vieles, vieles mehr, was wir zwar spüren, wofür wir jedoch keine definitive Erklärung haben.

Meine Lieben, vieles von dem was ich Euch erzähle, ist schulmedizinisch oder wissenschaftlich nicht bewiesen. Für vieles davon wird es möglicherweise niemals einen Beweis geben, da die Messinstrumente, mit denen wir Glück und Freude und Würde und Mitgefühl messen können, nicht vorhanden sind. Das tatsächliche Messinstrument ist unser Körper. Unser Körper zeigt uns, wie unser Wesen ist. Unser Körper, unsere Körperhaltung, unser Gesicht, unser Ausdruck zeigt uns und anderen, was in unserem Inneren vorgeht. Wir alle wissen dies, und wir alle können Schlüsse aus unserer Erkenntnis ziehen. Nochmals: Erkenntnis ist das was unser Leben dominieren soll, diese Erkenntnis soll in unser Leben fließen, und soll uns überall dort zur Änderung, zur Transformation aufrufen und hinleiten, wo wir spüren, dass wir uns anders haben wollen. Dies ist die Mystik unseres Lebens, dies ist die Mystik unseres Seins, dies ist die Mystik von Weihnachten:

• Ich löse mich davon, mein Sein und das Sein der Welt in erster Linie verstandesmäßig erfassen zu wollen.

• Ich will klaren Sinnes eintauchen in mein Unbewusstes ohne mich zu verlieren.

• Ich erlebe den Zauber des Verborgenen trotz der Rationalisierung des Gewinnstrebens, der Materieorientierung der Welt.

• Meine Vorstellungskraft und meine Freude an dieser Entwicklung, mir noch Unbekanntes zu erfassen, sind grenzenlos.

• Das intuitive Wahrnehmen von inneren Zusammenhängen lässt mich behutsame Schritte tun.

• Das göttliche Gesetz hat die höchste endlose Dimension.

• Das Annähern an diese Ebene erfordert meine gesamte zweifelsfreie bedingungslose Zuwendung.

• Ich gebe mich diesem göttlichen Gesetz hin, um es zu erkennen und an mir anzuwenden.

Solche Affirmationen oft und oft wiederholt und andere, die uns selbst in den Sinn kommen, können in unseren Alltag eingebaut werden. Sie können uns stärken, vertrauens- und hoffnungsvoll machen, und sie werden uns ändern, wenn wir daran glauben.

In großer Freude schreibe ich Euch diese Zeilen. Diese Zeilen stellen mein Credo, meinen Glauben dar. Er ist gegründet auf der Erfahrung, die ich mit vielen von Euch machen durfte, auf der Erfahrung die ich gewonnen habe, weil viele von Euch mir ihr Wesen geöffnet haben, und mich erkennen ließen. Ich gebe Euch mit diesen Zeilen das zurück, was Ihr mir geschenkt habt.

In diesem Sinne wünsche ich Euch, dass Ihr die Gnade dieser heiligen Zeit erkennt, in Euch aufnehmt und in Euch wirken lasst. Ich wünsche Euch, dass das Licht in Euch strahlt, in Euch leuchtet, und dass dieses Leuchten auf Eure Nächsten und die Welt übergeht. Ich wünsche Euch Erfüllung und den Glauben an Euch selbst.

In großer Verbundenheit,
Raimund


Mehr Informationen zu meinen Seminaren und sonstigen Aktivitäten gibt es wie immer auf meiner Website http://jakesz.com/home.

 

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